Der Wachstumshormonmangel (GHD) ist eine endokrine Störung, bei der die Hypophyse nicht genügend Wachstumshormon (Somatotropin) produziert. Diese Hormone sind entscheidend für das körperliche Wachstum und die Entwicklung von Knochen sowie Muskeln. Die Erkrankung kann sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen auftreten und hat unterschiedliche Ursachen.
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Symptomatik
Bei Kindern: Verzögertes Wachstum Kleinwuchs trotz normaler Ernährung Geringe Körpergröße im Vergleich zu Gleichaltrigen Oft begleitet von niedriger Muskelmasse
Bei Erwachsenen: Müdigkeit und Erschöpfung Gewichtszunahme, insbesondere Fettansammlungen im Bauchbereich Muskelschwäche Herz-Kreislauf-Probleme (z. B. erhöhter Blutdruck) Geringes Selbstwertgefühl durch körperliche Veränderungen
Ursachen
Hypophysäre Tumore – z. B. Mikroadenome, die das Hormonsekret beeinträchtigen. Genetische Mutationen – Erbliche Störungen der GH-Produktion oder Signalwege. Verletzungen des Gehirns – Schädel-Hirn-Trauma oder Operationen in der Nähe der Hypophyse. Radiationstherapie – Bestrahlung im Kopfbereich kann die Hormonproduktion reduzieren. Primäre GH-Resistenz – Seltene Erkrankungen, bei denen das Wachstumshormon zwar vorhanden ist, aber die Zielzellen nicht reagiert.
Diagnose
Hormonspiegelmessung: Bluttests zur Bestimmung des Grundwertes von GH und IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1). Stimulationstests: Gabe von Substanzen wie GHRP-2, Arginin oder Insulin, um die Fähigkeit der Hypophyse zur GH-Freisetzung zu prüfen. Bildgebung: MRT des Gehirns, insbesondere des Hypophysengewebes. Genetische Analysen: Bei Verdacht auf eine familiäre Form.
Therapie
GH-Substitution
- Intranasale oder subkutane Injektionen von synthetischem Wachstumshormon.
- Dosierung wird individuell angepasst und regelmäßig überprüft.
Behandlung der Grunderkrankung - Entfernung von Tumoren, falls vorhanden.
- Anpassung von Therapieplänen bei Strahlentherapie-Patienten.
Lebensstiländerungen - Ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung unterstützen die Wirkung des GH.
- Stressreduktion und ausreichender Schlaf können die Hormonproduktion positiv beeinflussen.
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Verlauf &